Rennräder werden immer differenzierter. Marathon, Endurance, Aero, Gravel, Cyclocross - wer soll da noch durchblicken? Dabei sind Unisexräder in der Regel für Männer konfiguriert, egal welcher Rennradtyp. Was macht dabei ein Rennrad für Frauen besonders? Immer mehr Anbieter setzen auf spezielle Frauenräder. Ist es mehr als nur pinkes Design mit Blümchen? Ja und nein.
Bei größeren, sportlich ambitionierten Frauen ist eine spezielle Rahmengeometrie nicht unbedingt erforderlich. Für sie reicht es oft nur wenige Teile wie Lenker und Vorbau auszutauschen. Bei kleineren Frauen und Einsteigerinnen oder Frauen mit sehr langen Beinen und kurzem Oberkörper sieht das schon anders aus:
Außer auf den passenden Rahmen sollten auf folgende Anbauteile für uns geachtet werden:
Es stellt also die Frage: Inwieweit lohnt es sich ein Unisexbike umzubauen oder sollte frau gleich zum Rennrad für Frauen greifen. Letztendlich ist das nur im Einzelfall zu entscheiden.
*Hersteller geben heute die Rahmenhöhe sehr unterschiedlich an. Daher ist es unmöglich eine allgemeingültige Formel dafür aufzustellen. Für Anfängerinnen, die ihre bewährte Geometrie noch nicht gefunden haben hilft nur der Gang zum Händler, eine gute Beratung oder sogar ein Bikefitting und Probe fahren.
Es gibt kaum ein "Zuviel" an großen Übersetzungen! Dicke Gänge, das heißt kraftbetont zu treten, ermüdet sehr schnell. Eine ideale Trittfrequenz liegt bei Rennrad
fahren bei über 90 Umdrehungen pro Minute! Nur am Berg darf es kurzzeitig weniger sein.
Im flachen Gelände ist es einfach. Moderne Räder haben fast alle eine Kompaktkurbel mit zwei Kurbelblättern mit 50 bzw. 34 Zähnen. Die Schaltwerke schaffen als größtes Ritzel wenigstens 28 meistens 30 Zähne. Ohne Hügel und Berge sollte das reichen.
Je anspruchsvoller das Gelände ist, umso wichtiger werden große Übersetzungen. Daher sollte frau beim Kauf darauf achten auch größere Kassetten montieren zu können
(Stichwort: "langes Schaltwerk"). Einige Schaltwerke schaffen bis zu 36 Zähnen. Wenn das nicht mehr reicht, muß die Kurbel getauscht werden. Im Gravel- oder Cyclocrossbereich gibt es Kurbeln mit
kleineren Blättern, z.B. 46/31. Dreifach-Kettenblätter sind überholt.
Du hast ein mulmiges Gefühl dich über die Pedale fest mit dem Rad zu verbinden? Keine Sorge - das ist nicht das allererste Thema, dass als Einsteigerin gelöst werden muß. Bleibe ruhie zunächst bei den Plattformpedalen. Je sicherer Du im Umgang mit dem Rad wirst, umso schneller wirst Du dich mit dem "Klickies" anfreunden.
Bei höheren Geschwindigkeiten und auf schlechteren Straßen sind Klickpedale ein Sicherheitsaspekt. Man kann bei fast allen Pedalen die Auslösehärte einstellen. Wähle Du zu Beginn einfach eine geringe Auslösekraft.
Mehr dazu HIER!
Die Höhe der Erstinvestition hängt von der Strategie ab: Wer zunächst ein älteres, einfach ausgestattetes Gebrauchtrad kauft, kann mit €500 bus
800€ den Einstieg schaffen. In der Ausstattung muss frau dann Kompromisse machen: weniger Gänge, einfache Laufräder, Felgenbremsen statt Scheibenbremsen, außen verlegte Züge (was mehr ein optisches Merkmal ist, als ein technisches), höheres Gewicht. Solange Du dich nicht in einer
Gruppe mißt, ist das gar kein Problem.
Keinen Kompromiss solltest Du in der Wahl der Rahmengröße eingehen! Ein zu großer oder zu kleiner Rahmen und eine nicht anpaßbare Sitzposition verleidet sehr schnell den Spaß am Rennrad fahren!! Hinweise zum Bikefitting findest Du HIER. Auch die maximale Übersetzung sollte deiner Umgebung angepaßbar sein. Gute gebrauchte Rennräder für kleine Frauen sind schwierig zu finden. Aber ein Rennrad mit einer unpassenden, nicht durch wenige Umbauten anpassbarer Geometrie ist ein sehr unglücklicher Einstieg in das tolle Hobby!
Peilst Du den Kauf eines Neurades an, sollte die passende Rahmengeometrie und passende Lenkerhöhe, -reichweite, -breite nicht das Problem sein. Gute Fachhändler für Rennräder und auch einige große Online-Händler sollten dich beraten können. Einstiegsräder gibt es ab circa €2000,-. Die Mittelklasse liegt zwischen €3000 bis €5000,-. Die Oberklasse durchschlägt mittlerweile die €10.000,- Marke.