Rennrad- und Bikepacking Bekleidung
Maximal flexibel
Das Baumwollshirt klebt patschnass auf der Haut und der Hintern schmerzt? Dann ist es Zeit in gute Kleidung zu investieren! Im Radsport gibt es sehr durchdachte,
maximal flexibel einsetzbare Bekleidung. So kommst Du mit vergleichsweise wenig Teilen im Frühjahr schnell auf´s Rad und bist weit in den Herbst gut ausgestattet. Besonders für Bikepacker ist
diese hochflexible Ausrüstung der Schlüssel zum leichten Gepäck!
Achte beim Kauf auf eine sehr gute Paßform, alles andere macht über kurz oder lang keinen Spaß. Mit geringem Packmaß und kleinem Gewicht passen Arminge, Weste, Regenjacke & Co in die Trikottasche und Du bist unterwegs für Wetteränderungen bestens gerüstet.
Hier die Reihenfolge, in der Du deine Radsportbekleidung nach und nach sinnvoll ergänzen kannst. Einziges, absolutes MUST HAVE
ist nur der Helm, alles andere kann Zug um Zug dazu kommen.
- Helm
- Radhose mit Polster
- Funktions- U-hemd
- Trikot
-
Handschuhe (1 x kurz, 1 x lang)
- Weste*
- Armlinge*
- Regenjacke* (oder neue Version*)
- Knie-/Beinlinge
- Radschuhe mit Cleats
- Überschuhe
- Helmmütze / Stirnband
- Socken
Mit den Jahren kommt man zu "seinen/ihren" bevorzugten Marken, die die Paßform zu den eigenen Körperproportionen schneidern. Allgemeingültige Empfehlungen sind schwierig.
Da ich für meine Bikepackingtouren auch die Kleidung optimiere, ist nicht nur die Funktionalität von höchster Bedeutung, sondern auch Gewicht und Packmaß. Daher habe ich bei einigen Teilen Links auf meine Empfehlungen gesetzt.
Zu den einzelnen Teilen findet man in den beiden großen Radsportzeitschriften TOUR Magazin und Roadbike gute Tests, die online auch einzeln zu beziehen sind.
Der Helm
Ein guter Helm sollte leicht, gut belüftet und mit Hilfe der seitlichen Gurte gut anpassbar sein. Er sollte nicht mehr als 300 Gramm wiegen, In der Oberklasse kratzen Helme an der 200 Gramm Marke. Helme gibt es in verschiedenen Größen. Achte darauf, dass die Weitenverstellung beim Kauf nicht ausgereizt ist. Teste unbedingt, ob die Helmmütze für den Winter noch darunter paßt. Am besten vor Ort bei einem Händler testen, welcher am besten auf deinen Kopf paßt.
Ab cirka €100,- gibt es reichlich Auswahl. Nicht ganz unwichtig: Einige Hersteller geben ein Crashreplacement. Dass heißt wird der Helm bei einem Sturz beschädigt,
erhältst Du einen Rabatt bei Neukauf der geleichen Marke.
Die Radhose
Neben dem Helm das wichtigste Kleidungsstück! Männer tragen in der Regel sogenannte Bib ("Latz") - Hosen mit Trägern. Für Frauen sind diese Trägerhosen beim "Boxenstop" sehr hinderlich. Letztendlich ist wie immer Geschmacksache.
Rennradhosen gibt es in allen Längen, kurz, 3/4 und lang, in unterschiedlichen dicken, z.B. wärmenden Stoffen, teils sogar wind- und wasserabweisend, was je nach Jahreszeit sehr sinnvoll ist.
Entscheidend für den Tragekomfort ist neben der Paßform das Polster. Die Vorlieben sind sehr individuell und hängen unter Umständen auch vom Sattel ab. Leider ist das Testen aus hygienischen Gründen nicht möglich, daher hilft nur "try and error".
Kleidung für die Trikottasche
Radsportbekleidung ist durch einige wenige Stücke maximal flexibel auf verschiedenste Wetterverhältnisse anpaßbar. Besonders bei den Teilen für die Trikottasche, wie Armlinge, Knielinge, Weste und Wind- oder Regenjacke solltest Du nicht nur auf gute Paßform, sondern auch auf ein kleines Packmaß achten.
Hier ein paar Anhaltspunkte dazu, was meine Notfallausstattung (Kleidungsgröße S) auf die Waage bringt:
- Armlinge*: 60 Gramm
- Knielinge: 70 Gramm
- Weste: 70 Gramm
- Überschuhe: 100 Gramm
- leichte Windjacke 85 Gramm
- Regenjacke* 143 Gramm
All´ diese Teile habe ich auch noch in einer dickeren und wärmeren Qualität für den Fall, dass ich sie unterwegs nicht wechseln werde. Eines meiner meist
getragendenen Lieblingsstücke ist übrigens eine Weste mit Windschutz an der Front und Durchgriff zu den Trikottaschen (in meinem Fall von Q36.5).
Warme Radsportbekleidung für Winter
Das bekannte "Zwiebelprinzip" hat auch bei sehr hochwertiger Radsportbekleidung durchaus seine Grenzen. Die Stoffe transportieren den Schweiss bei intensiver Belastung recht zuverlässig nach außen. Zieht man jedoch mehr als drei Schichten übereinander an, funktioneriert das nur noch unzureichend. Besonders bei Regenjacken gilt in der Regel: Je regendichter, umso dampfundurchlässiger.
Daher sind im Winter eher wenige, aber wärmere Schichten zu empfehlen:
- Langarm - U-Hemd
- Thermotrikot oder -jacke
- Regenjacke
- Lange, angerauhte Hose, evtl. mit Wind- und Nässeschutz an der Front
- Helmmütze und Buff
- Lange Handschuhe
- Überschuhe
- Winterstiefel
Gut funktionierende Winter- und Regenkleidung kann ordentlich ins Geld gehen. Trikots, Jacken und Hosen kosten oft über €200,- pro Teil. Gute Handschuhe oder Überschuhe liegen bei €50,-.
Regen? Regen!
Macht nicht unbedingt große Freude, aber es ist nicht immer vermeidbar. Meine Erfahrung: Kleidung, die wirklich trocken hält, gibt es nicht.
Am Oberkörper schwitzt man bei sportlicher Belastung in der Regel so sehr, dass die Grenzen der Dampfdurchlässigeit mehr oder weniger schnell erreicht werden und im Zwiefelsfalle die Regenjacke von innen nasser ist als außen.
Überschuhe verzögern die nassen Füße, vermeiden sie aber nicht komplett. Auch Handschuhe sind irgendwann durchnäßt.
Am Ende unterstützt gute Regenbekeidung aber dabei trotz der Nässe gut dabei, nicht komplett auszukühlen, da sie wenigstens zuverlässig den Wind abhält. Übrigens:
Mein Lieblingsstück: Assos Thermo Regenshell 3/4 Hose - sündhaft teuer, aber perfekt!
Regenbekleidung kaufe ich aus Sicherheitsgründen nur noch in Neonfarben. Es gibt auch Überschuhe, Handschuhe und Helmüberzieher in diesen Leuchtfarben.
Zusätzlich bringen bei trüben Wetter Rücklichter und Tagfahrlichter Sicherheit.
Nach einer Regenfahrt nicht vergessen: Fahrrad putzen, Kette ölen :-))